C80 / 6080

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6080 Sonderdecoder Übersicht

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Der C80 Decoder war der erste im Rahmen der Einführung des neuen Digital-Systems 1986 in die Lokomotiven eingebaute Decoderbaustein.

Dank der Aufmerksamkeit eines Märklin-Insiders - der mir diese Bilder verfügbar machte - kann ich nun hier auch einen Einblick in die Anfänge des digitalen Modellbahnzeitalters geben.
Das ist sicher für diejenigen interessant, die diese Zeit nicht selbst mitgemacht haben.

Hier abgebildet ist der Prototyp des ersten Märkin-Digital-Systems (von ca. 1984), in nicht gerade Platz sparendem Lochrasterplatten-Laboraufbau.

So fing die Zukunft der voll digitalen Modellbahn an.
Auf einem serienmäßigen H0-Chassis einer damals aktuellen BR 120 [3153]  befindet sich hier ein Versuchsaufbau, aus der nach vielen Monaten Entwicklungsarbeit dieses nebenstehende, winzige Herzstücke der ersten digitalen Märklin-Lokomotiven wurde.

Der Decoder

  • beherrscht das Motorola-I Format,
  • ist ausgelegt für 80 Adressen
  • hat 2 richtungsabhängige Zusatzfunktionen und
  • st auch konventionell (analog) nutzbar.

.Nähere Angabe zur Prototyp-Abbildung liegen mir leider nicht vor.

hier das ganze Ergebnis nochmals aber ... in Farbe:

Noch einige Worte zum Analog-Betrieb:
Märklin hat von Anfang an darauf geachtet, dass Lokomotiven mit  Digitaldecodern auch in analogen - also bei einer mit einem einfachem klassischen Trafo betriebenen - Märklin-Bahn einsetzbar waren.

Die ersten Decoder vom Typ C80(6080 hatten allerdings die Einschränkung, dass das Lokomotiv-Stirnlicht analog nicht analog nutzbar war. Es blieb dann also dunkel.
Das wurde dann aber mit späteren Decoder-Generationen geändert.

Für Werkstätten und Fachhandel gab es die Decoder gleich im "praktischen" 5er Pack.
Mit der Einführung der geregelten Antriebe mit dem C90-Decoder wurde seine Produktion 1995 eingestellt.

Im Rahmen der fortschreitenden Miniaturisierung hat er verschiedene Baustufen durchlaufen. Auch waren an der späteren Decoderproduktion sowohl für den Chip- als auch für die Platinen verschiedene Hersteller beteiligt.
Wer genau die Platine herstellt, darüber schweigt Märklin sich bis heute aus. Anfangs war es jedenfalls die Firma Blaupunkt/Hildesheim. Danach trat ZYMOS auf den Plan. Auch gab es für eine kurze Zeit einen Zusammenarbeit mit der Firma Lenz (Chip-Typen LMExx), die aber nicht lange währte.

Als Motortreiber-Transistoren wurden verschiedene NPN-Darlington-Leistungs-Typen verwendet:

Typ I +II + III     D 1223
Typ IV                  BDS 61A

Probleme:

  • Beim 6080 ist das Problem bekannt, dass Korrosion der Kontakte in den DIP-Schaltern auftritt und dann trotz Stellung "on" kein Kontakt zustande kommt.

    Um schnell zu prüfen, ob bei einem 6080 noch alles tut:
    Es gibt 2 Adressen, mit denen man einen 6080 schnell durchprüft.
    Bei der einen steht 1,3,5,7 auf "on" (40), bei der anderen 2,4,6,8. (80)
     
  • Der Decoder besitzt keine absolute Richtungserkennung. Das kann zu Problemen führen.
    Abhilfe schafft vielleicht das, was hier beschrieben steht.
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6080 Typ I:

  • Chip:
    Blaupunkt

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung einseitig

 

Von der wohl ersten Ausgabe einer Decoderschaltung hat mir ein Insider einige Fotos gemacht. Leider ist die Schaltung in Sandwitch-Hybrid-Technik (von Blaupunkt) und nicht alle Komponenten sind fotografisch erreichbar.
Beide Platinen sind mit insgesamt 22 Pins (je 11 auf jeder Längsseite) fest verlötet. Rotes und braunes Kabel gehen an die Gleichrichterdioden, die blauen und das schwarze Kabel auf die obere Platine und die gelben Kabel kommen aus dem einen IC heraus.

   
Oberseite seitliche Ansicht

Auf der oberen Platine befindet sich der Kodierschalter, ein Quarz , 2 Kondensatoren und Dioden sowie Widerstände. Die Bílder zu diesem Decoder wurden mir von Christian Hamann zur Verfügung gestellt.

   
Unterseite seitliche Ansicht

Die untere Platine – ein weißes Keramik-Trägermaterial – enthält eine Hybridschaltung auf der sich Schaltungskomponenten unter 2 "schwarzen Bergen“ in einer Vergussmasse befinden. Zusätzlich befinden sich die Dioden vom Brückengleichrichter und weitere SMD-Bauteile auf der Trägerplatte.
Auf der Platine steht:

  • Märklin 60 282 und

  • 8 638 309 949 BLAUPUNKT GERMANY.


Hier ein Bild in Einbaulage des Decoders in einer BR 191 der DB  [3629]

Juni 2004:

Nach neueren Erkenntnissen von Christian, könnte es auch ein Decoder aus einem frühen Umrüstset sein.

Maße:    (L*B*H)  

   Decoder: ?? x ?? x ?? mm     ET-# 602820    
 Halteplatte:
?? X ?? mm          
 
 

In den ersten Ausführungen wurde der Chip noch mit einem speziellen Aufdruck versehen! Außerdem wurden noch für die periphere Chip-Beschaltung konventionelle Bauteile benutzt.

6080 Typ IIa1:

  • Chip:
    Märklin

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung einseitig

   

6080 Typ IIa2:

  • Chip:
    ZyMOS/ Märklin

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung einseitig

   

6080 Typ IIb:

  • Chip:
    ZyMOS

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung einseitig

   
     Die Widerstände sind sogar - wie nebenstehende Abbildung 
 zeigt - unter dem Chip platziert. Somit ist diese Bauweise
 sehr "servicefreundlich" ;)
 Der Aufbau dieses Decoders erfolgte noch einseitig und mit
 klassischen Bauteilen.

Maße (IIa + IIb)  (L*B*H)     

 Decoder: 36 x 20 x 10 mm             ET-# 602850 ???                  
Halteplatte:
35,5 x 21,5 mm
 

6080 Typ IIc:

  • Chip:
    ZyMOS

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung beidseitig

   
Der nächste Entwicklungsschritt brachte die Einführung von Platz sparender SMD-Technik in bestimmten Bereichen und beidseitige Bestückung. So wurde der Decoder etwas "aufgeräumter".

6080 Typ III:

  • Chip:
    LME03

  • Format MI

  • Schaltplan

  • Bestückung beidseitig

   
Dieser Decoder verwendet einen integrierten SMD-Chip LME-03 und stammt aus der Zeit der Zusammenarbeit zwischen Märklin und Lenz (LME = Lenz-Märklin-Elektronic).

6080 Typ IV:

 

 

Maße (IIc-IV) (L*B*H)  

 Decoder: 35,2/19,5 x 20/17,5 x 8 mm     ET-# 602850
 Halteplatte:
36,5/21,2 x 21,2/18,8 mm    ET-#
258820
Die letzte Variante verwendet den Basis-Chip 701.13. Dieser stellt eine hochintegrative Lösung dar. Er ist der Vorläufer für den später folgenden 701.17, der dann auch das Motorola II-Format beherrschte. Dieser Chip wurde aber meines Wissens nach nicht mehr in den Standard-C80 eingebaut, sondern wurde nur in einigen besonderen Modellen noch eingebaut z.B Insider-Krokodil / 36159 , weil die Produktion des C80 zeitgleich zur Einführung des MII-Formates auslief.
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