BR 290 mit ROCO-TELEX

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Die von Märklin in 2005 neu herausgebrachte Lokomotive hat, meines Erachtens nach, einen entscheidenden Mangel - eine TELEX-Kupplung fehlt.
Da die Lok aber einen NEM-Schacht-Kupplungskopf besitzt, kann man sinnvoll nur die vom Mitbewerber ROCO angebotene NEM-schachtfähige "Digitalkupplung*" einsetzen. Er sieht zwar etwas klobig aus, ist dafür aber sehr funktional und kommt bestens mit dem Märklin-Kurzkupplungsköpfen zurecht.
Allerdings wird zum sicheren Betreib zusätzlich noch eine Schutzschaltung benötigt, welche die Kupplung bei länger andauerndem aktiven Zustand ,vor Überlastung schützt. Aber auch dafür gibt es eine Lösung und die heißt LP-05-ROCO.

ROCO-Digitalkupplungskopf

Nach soviel Einleitung/Werbung nun zum Wesentlichen - der Umbau.
* Wer Schwierigkeiten mit der Beschaffung der Kupplung hat, kann mich bitte ansprechen.
Dieser ist eigentlich mit den richtigen Teilen nicht sonderlich schwierig.
Man benötigt neben den bereits genannten Teilen natürlich noch eine schaltbare Fx-Funktion. Da die Lok einen mfx-Decoder besitzt, hat sie die notwendigen Schaltausgänge bereits an Bord, auch wenn Märklin darauf nicht explizit  hinweist. Leider kann man die Ausgänge aber nicht ohne eine kleine techn. Erweiterung  und Nachprogrammierung des Decoders benutzt.
  Doch dazu später mehr.
  •  Gehäuseabnahme
    Zunächst müssen wir mal das Obergehäuse abnehmen.
    Das geht sehr einfach, wenn man die beiden jeweils einseitig außen sitzenden Schrauben an der Unterseite der Stirnseiten löst.  Danach kann man das Metall-Obergehäuse problemlos abnehmen.
       
  • Kontaktierung des mfx-Schnittstellen-Steckers
    Da die benötigen AUX-Ausgänge des mfx-Decoders nur am Stecker der 21-pol. Schnittsstelle abgenommen werden können, müssen dort kleine Drähte angelötet werden. Das ist eine etwas heikle Arbeit, da es hier ganz besonders eng zugeht. Pin-Abstand  1/20" = 1,27 mm !
    Aber mit dünner Lötspitze, dünner - bereits vorverzinnter - Litze ist das alles machbar.
    Natürlich wird der Rotwein erst hinterher getrunken.

    Da ich die Ausgänge AUX1 bzw. auch AUX2 später mit für weitere Fx-Funktionen benützen möchte, wird die TELEX-Kuipplung an den decoderseitig unverstärkten Ausgang AUX4 angeschlossen. Die notwendige Verstärkerstufe ist bereits auf der LP-05 integriert, so dass die Funktion ohne Probleme nutzbar ist.  
     
    Hier gibt es die Schnittstellen-Beschreibung oder hier als pdf-Datei.
     
  • Einbau der TELEX
    Die Telex-Kupplung kann - dank NEM-Schachtaufnahme  - ohne große Probleme in den zuvor von der Märklin-Standart-Kurzkupplung befreiten Schacht eingesetzt werden.
    Ggf. sind die Kabel an der Kupplung vorsichtig etwas zu richten. Manchmal klemmen diese etwas am Schacht, so dass sich die Kupplung nicht ganz einschieben lässt. Nach Ausrichtung der Kabel geht das aber problemlos.
    Die Kabelenden werden dann gemeinsam zu den bereits vorhanden 3 Kabeln der
    Bühnenbeleuchtung durch die vorhandene Öffnung in den Innenraum eingefädelt und dort entsprechend verdrahtet. Dabei muss halt aufgepasst werden, dass der NEM-Schacht noch sein Spiel behält. Also die Kabel nicht zu stramm nach Innen ziehen.
     
  • Einbau der Telex-Schutzplatine LP-05
    Die Platine kann wie im Bild dargestellt eingebaut werden.

    Dazu wird sie mit etwas doppelseitig klebendem Schaumklebeband fixiert. Da alle Bauteile und Anschluss-PADs sich auf der Oberseite befinden, ist die spätere Verdrahtung auch kein Problem.
     
  • Verdrahtung
    Die Verdrahtung erfolgt entsprechend dem Verdrahtungsschema der LP-05.
    Hier ein Beispiel für AUX-4:

    Die Kupplungen haben im Neuzustand ein verzinntes und ein unverzinntes Kabelende. Außerdem ist ein Anschlusskabel länger. Diese Unterscheidung ist wichtig, da die Kupplung beim falschen Anschluss sich nicht nach oben hebt, sondern nach unten gedrückt wird.  Werden dann aber die Anschlusskabel vertauscht, funktioniert alles richtig.
    In der Platinen -Dokumentation stehen auch Beispiele für die Anschaltung anderer Ausgänge (AUX1/AUX2) zur Verfügung.
     
  •  Programmierung des Decoders
    Nachdem die Hardware nun implantiert ist, muss noch der Decoder angepasst werden.
    Das geht übrigens am einfachsten mit einem ESU-Lokprogrammer oder - wer hat auch mit der Central-Station (CS). Auch mit der Intellibox sind die Änderungen möglich. Mit der Mobil-Station (MS) geht es leider nicht, da hierbei 3-stellige CV-Angaben notwendig sind, die mit der MS nicht möglich sind.

    Für den Ausgang AUX-4 sind folgende Arbeiten notwendig:
    • Aktivieren des Ausganges und Einstellen der Betriebsart auf DIMMER mit 100% ein.
    • Mappen der Fx-Funktion (bei mir F3) auf den Ausgang AUX-4
     
  •  Fazit
    Nach dieser Umbaumaßnahme besitzt die Lok nun endlich auch wirkliche Rangierfähigkeiten. Es genügt mir halt nicht nur einen Rangiergang zu besitzen. Das Rangieren geht butterweich und ist ein echter Hochgenuss.
    Der Nachbau ist somit unbedingt empfehlenswert.

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