Decoder-Rückrüstung auf 60901

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In 2004 fertigte Märklin erstmals digitale Lokomotiven mit Hochleistungsantrieb, die nicht mehr den bisher verwendeten Standart-Decoder 60901 besitzen. Siehe auch hier.
Wer mit den Fahreigenschaften dieser Lokomotiven mit "Mager-LOPI"-Decoder nicht zufrieden ist, hat nur zwei Alternativen:
  •  Lok nicht kaufen (... die von mir derzeit bevorzugte Variante) oder
  •  anderen Märklin-Decoder einbauen.

Der letzte Vorschlag ist in sofern interessant, weil die Lok den in der Regel dabei notwendigen Motorumbau bereits an Bord hat. Somit kommt man mit einem 60902 Umrüstsatz (besteht nur aus der Decoderplatine des 60901) aus.


37537

Am Beispiel einer 37537, die ein Bekannter zu Rückrüstung vorbei brachte, will ich das ganze mal beschreiben.
Ähnlich kann sicher auch bei der 36316 verfahren werden.

Das ist eigentlich auch nicht schwierig,   So glaubte ich zu nächst. :))
Da die neuen Loks neben dem Mager-LOPI auch noch eine Schnittstelle besitzen, ist der Umbau für Alt-Märklinisten (Die sind ja solchen Luxus, wie Schnittstellen bisher nicht gewöhnt) etwas ungewöhnlich, wenn man die Schnittstelle nicht komplett ignorieren möchte.

So galt es zunächst einen passenden Schnittstellenstecker zu bekommen. Im Handel sind die Dinger zwar zu kaufen, aber frage mich keiner was die kosten!!!!
Die mir  bekannten Preislagen sind jedenfalls jenseits von "Gut und Böse". Aber mit ein bisschen  Phantasie war schnell Abhilfe geschaffen.
 

Doch nun der Reihe nach.


37538

 
Vorhandener Lokdecoder ausbauen.
Das sollte dank der Schnittstelle relativ einfach gehen. Doch leider sind aber die beiden Zusatzdrähte (violett & braun) zusätzlich vom Soundmodul abzulöten.
War sich also nix so richtig mit Schnittstelle. :))
Jetzt weiß ich auch, warum das - lt. ET-Blatt - nur im Werk gemacht werden soll.   Übrigens, der violette Anschluss ist nicht gleich dem, der auf dem 6090x vorhanden ist.
Hier gilt es also später besonders aufzupassen.
 
Schnittstellenstecker-Alternative bauen:
Dazu benötigt man so genannte IC-Steckerleisten (Rastermaß 1/10" = 2,54 mm) aus dem Elektronik-
Fachhandel( z.B. Conrad, Reichelt, Kessler-Elektronik, etc.)
Es gibt da übrigens gehörige Preisunterschiede!
Man kann auch  Buchsenleisten 
nehmen und dann die Drähte in den Buchsen einlöten. Mir gefällt die linke Lösung allerdings besser.
Von dieser Leiste werden 2 Viererblöcke mit einem Cuttermesser abgetrennt.  Diese werden dann mit ein wenig Sekundenkleber  zu einem Doppel-Vierblock zusammengeklebt. Achtung bitte genau ausrichten, sonst wird's schief und passt später nicht. Wenn alles fest ist, passt diese Einheit dann genau in die Schnittstellenbuchse.

Anlöten der Drähte:
Zuvor die auf einer Seite überstehenden Stifte, bis auf dem kleinen Sockel abkneifen und etwas mit etwas Lötzinn vorverzinnen.
Nun die Kabelenden des Decoders alle auf die erforderliche Länge abschneiden. Nicht zu lang lassen (max. ca. 8 cm), sonst gibt es hinterher Platzprobleme, da doch ein erheblicher Drahtverhau entsteht.
Danach die Kabelenden zur Schnittstelle abisolieren und vorverzinnen. Anschließend die blanken Drahtenden auf ca. max. 1-2 mm kürzen, damit die Löterei am Schnittstellenstecker nicht zu Kurzschlüssen führt.
Bevor die Lötung beginnt, die 8 Drähte noch durch  kleines Stück Schrumpfschlauch  (D=2,5-3 mm / L= 5mm) stecken. Das dient hinterher zum besseren, festeren Bündelung der Kabel.
Nun den Schnittstellenstecker zur Fixierung in ein kleines Stück Schaumstoff oder in die leer Schnittstelle stecken.
Beim Anlöten der Drähte bitte genau die Zeichnung beachten.
Alle Angabe für sie Kontaktbelegung sind im Übrigen so zu sehen, als wenn man von oben auf die Buchse bzw. in unserem Fall, auf den Stecker schaut.  Bitte hier ggf. nochmals vorab informieren.
Die Kabel (Farben nach Märklin-Standart) werden wie folgt angeschlossen.

1
2
3
4

 gn (Motor)
 ge (Licht vorne)
 br/rt [Funktion, hier F2 = Führerstandsbeleuchtung
 br (Schiene)

8
7
6
5

 rt (Schleifer)
 or (Versorgungsspannung)
 gr (Licht hinten)
 bl ( Motor)

Anschließen der beiden Leitungen violett /[(br/ge) (F3-Funktion)] am Soundmodul:

Hier besonders darauf zu achten, dass der violette Draht des 6090x-Decoders nun auf das untere Pad gelötet werden muss.

 Keinesfalls darf er auf dem anderen, darüber liegenden PAD angelötet werden, da es dann unweigerlich zu einem defekten Soundmodul führt.

Also bitte genau nach dem Bild arbeiten.
Bei dieser Beschaltung kam es aber zu einem unverhofften Problem.  ---> Die F3-Funktion führte zu keiner Geräuschauslösung.

Erst nach einigen Experimenten gelang mir dann schließlich die Lösung:
Die Elektronikmasse des Soundmoduls (unteres PAD)muss gegenüber der Elektronik-Masse des Decoders (violettes Kabel) über eine Z-Diode " höher" gelegt werden.

Dazu wird eine kleine Z-Diode (z.B. ZPD 5V6, ZD 5V6 etc.) wie im Bild dargestellt angelötet. Bitte genau beachten, dass der Markierungsring zum Lötpad zeigt. Sonst ist die Diode in Durchlassrichtung geschaltet. Eine Z-Diode muss aber immer in Sperrrichtung geschaltet werden. der Spannungswert ist unkritisch, wobei Werte von  4,7 V  - 6,2 V völlig ausreichen.

Nach dieser kleinen Korrekturmaßnahme funktioniert dann auch die Pfeife wieder.

Beim anschließenden Zusammenbau traten dann die nächsten Probleme auf. Weil der neue Decoder nun deutlich größer ist als der alte LOPI, geht es doch recht eng zu und die auf den Soundmodul angebrachten Kondensatoren störten ein wenig.

Nach einer kleinen Umlötung des inneren Kondensators (Polung beachten !) passte dann aber alles.

So, nun fährt auch diese Lokomotive wieder mit dem bisher gewohnten Decoderstandard.


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